Schachbundesliga: Der Geschäftsführende Gesellschafter der UKA-Gruppe Gernot Gauglitz im Interview

Engagement

Interview: "Schachspielen trainiert das Gehirn"

Die Organisatoren der Zentralen Endrunde der Schachbundesliga sprachen mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter Gernot Gauglitz.

Sehr geehrter Herr Gauglitz, als Vertreter und Geschäftsführer des sächsischen Windparkentwicklers UKA kommt Ihnen persönlich eine besondere Rolle bei der Zentralen Endrunde der Schachbundesliga 2017/2018 zu. Ohne den Hauptsponsor UKA wäre dieses Großevent in diesem Jahr nicht möglich geworden. Was war bei Ihnen und Ihrem Unternehmen die Initialzündung für die Unterstützung dieser Veranstaltung?

Gernot Gauglitz: Über Rai Tischbierek und Rainer Polzin habe ich erfahren, dass die Fortsetzung der großartigen Veranstaltung am fehlenden Geld scheitern sollte. Daraufhin habe ich nachgefragt, um welche Größenordnung es sich handelt und danach zugesagt, die Lücke zu schließen. Ich finde auch, dass man den Beitrag von UKA nicht überbewerten soll. Die Hauptlast und damit auch den Hauptanteil der Ehre gehört den Organisatoren der Veranstaltung. Wenn man die vielen Stunden der ehrenamtlichen Helfer mit Geld bewerten würde, würde ein ganz anderes Verhältnis herauskommen. Als ich vor einigen Jahren den Mitropa-Cup in Meißen als Sponsor und Ausrichter mit begleitete, habe ich diese Erkenntnis gewonnen und deshalb, die Ehre gebührt in erster Linie den ehrenamtlichen Helfern und danach dem Sponsor. Schlussendlich ist diese Veranstaltung ein ganz besonderes Ereignis mit so vielen Großmeistern und Weltklassespielern an einem Ort und somit eine erstklassige Werbung für den Schachsport und ein Ansporn für die Jugend, welche ihre Idole hautnah sehen können.

Sie kommen aus beruflichen und schachlichen Gründen viel in der Welt herum. Während ich diese Fragen an Sie formuliere sind Sie gerade geschäftlich in Amerika unterwegs. Spielt Schach auf Ihren Geschäftsreisen eine Rolle? Haben Sie einen Einblick in die Schachszene anderer Länder und wie würden Sie die Rolle des Schachs zum Beispiel in Amerika im Vergleich zum deutschen Schach beschreiben?

Gernot Gauglitz: Ich bin beruflich sehr stark eingebunden und deshalb spielt Schach leider in meinem Leben derzeit eine stark ungeordnete Rolle, wobei ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe, dass sich das später wieder ändern wird. Ich habe aus diesem Grund keinen Einblick in die Schachszene anderer Länder.

Der frühere Schachweltmeister Garri Kasparov hat in einem seiner meistverkauften Bücher „How Life imitates Chess“ die Entscheidungsfindung im Schach auf das echte Leben, insbesondere auf das unternehmerische Denken übertragen. Wenn Sie einmal Ihr bisheriges Leben, das sowohl in schachlicher, aber auch in unternehmerischer Hinsicht ausgesprochen vielfältig war, Revue passieren lassen: Gibt es zentrale Punkte in Ihrem Leben, bei denen Sie als Akteur im Beruf vom Denken des in Ihnen wohnenden Internationalen Meisters im Schach profitiert haben oder lässt sich das gar nicht trennen?

Gernot Gauglitz: Aus meiner Perspektive kann ich die Erkenntnisse Kasparows grundsätzlich bestätigen. Das aktive Schachspielen trainiert das Gehirn und fördert verschiedene Charaktereigenschaften, welche auch im Berufsleben sehr hilfreich sind. Auf mich persönlich bezogen würde ich sagen, dass es mir sehr leicht fällt komplexe Sachverhalte zu erfassen und Lösungen zu finden, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Somit kann ich bestätigen, dass ich dem Schachspiel viel verdanke und nach wie vor ein Verehrer des königlichen Spiels bin. Deshalb freue ich mich, dass ich dem Schachsport an meinem wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lassen kann und versuche zu helfen, wenn es brennt, wobei dies natürlich nicht überall und immer geht.

Abschließend zur Endrunde: Sie haben im vergangenen Jahr für Ihren Dresdner Verein bei der Zentralen Bundesligaendrunde 2017 zweimal am Brett gesessen. Werden Sie auch in diesem Jahr aktiv in das Geschehen eingreifen, vielleicht sogar vorab im Blitzturnier am Samstag um den einen oder anderen Skalp aus der Weltspitze zu erjagen und erlegen?

Gernot Gauglitz: Diese Frage möchte ich nicht beantworten, damit es die Gegner der Dresdner Mannschaft zur Endrunde nicht zu leicht mit der Vorbereitung haben.

 

Das Interview führte Dr. Lars Hein.

Nachzulesen ist der Artikel auf der <link http: schach2018.berlin interviews interview-mit-gernot-gauglitz _blank>Homepage der Schachbundesliga 2018 in Berlin.