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Millimeterarbeit für die Energiewende
Obwohl die Anlage in Einzelteilen angeliefert wird, ist die letzte Etappe zum Anlagenstandort meist die kniffligste – immerhin messen moderne Rotorblätter gut und gerne 60 bis 90 Meter. Enge Kurven, unbefestigte Zuwegungen und verwinkelte Straßenführungen müssen im Rahmen einer Streckenstudie genau analysiert werden. Auch der bürokratische Aufwand ist nicht zu unterschätzen, da diese Schwertransporte genehmigungspflichtig sind. Allein dieser Aspekt der Windkraftplanung kann mehrere Monate und teilweise sogar Jahre in Anspruch nehmen.
Temporäre Umbauten für reibungslosen Transport
Ist die Planung abgeschlossen, wird die Strecke teilweise noch temporär umgebaut. Für unser Windparkprojekt Suderwittingen wurde beispielsweise ein halber Kreisverkehr übergangsweise zurückgebaut, sodass er in gerader Linie überfahren werden konnte. Außerdem hat unser Partnerunternehmen TOP VLM GmbH an erforderlichen Stellen Straßenschilder und Leitplanken für den Zeitraum des Transports demontiert und auch eine Ampelkreuzung auf mobile Ampeln umgestellt.
Wenn es regnet, verwandelt sich so mancher Feldweg schnell zu einem unüberwindbaren Hindernis. Darum werden im Vorfeld bei Bedarf in Absprache mit den Grundstückseigentümern temporäre Zuwegungen zum Anlagenstandort errichtet, die sicherstellen, dass die mehrere Tonnen schweren Transporte nicht steckenbleiben.
Für unsere Windenergieanlage in der niedersächsischen Region Gifhorn war es zudem erforderlich, eine temporäre Baustraße zu errichten, um eine Baustelle zu umfahren. Dafür wurde eine Trennlage Vlies für den rückstandslosen Rückbau, eine Schottertragfläche zur Ausbesserung der Unebenheiten sowie Alu-Platten ausgelegt.

Übrigens: Bei besonders verwinkelten Streckenführungen können die Logistiker auf einen sogenannten Bladelifter zurückgreifen. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist dieser Selbstfahrer in der Lage, ein montiertes Rotorblatt anzuwinkeln, um den erforderlichen Kurvenradius zu verringern. Für unser Windparkprojekt Suderwittingen brauchten wir jedoch nicht auf einen Bladelifter zurückgreifen.
All Night Long: Nachteinsätze für die Windkraft
Damit der tägliche Verkehr möglichst wenig beeinflusst wird, erfolgen die Transporte in der Regel nachts zwischen 22 und 6 Uhr – so auch bei unserer Anlage im Gebiet der Stadt Wittingen. Trotz des Wintereinbruchs ist der Transport ohne Komplikationen verlaufen, sodass alle Komponenten unbeschadet ans Ziel gelangt sind.
Nach rund neun Jahren Planung befinden wir uns nun kurz vor der Ziellinie. Nicht mehr lange und die neue Windenergieanlage generiert für 4.900 Haushalte kostengünstige und sichere Energie.