Unternehmensmeldung
Windpark Vietlübbe erreicht nächste Bauphase
Im Landkreis Ludwigslust-Parchim realisiert UKA ein Windenergievorhaben mit insgesamt 14 Windenergieanlagen, die rund 60.000 Haushalte mit kostengünstiger und sicherer Energie versorgen können. Auf diese Weise sparen wir jährlich über 100.000 Tonnen CO2-Äquivalente und unternehmen einen weiteren Schritt zur Unabhängigkeit von (fossilen) Energieimporten. Die erzeugte Windenergie wird ins nahegelegene Umspannwerk bei Kreien eingespeist, welches UKA in Kooperation mit dem regionalen Netzbetreiber WEMAG errichtet.
Der Bauprozess schreitet gut voran: Nach Abschluss des Ausbaus der Zuwegung und der Kranstellflächen für den ersten Bauabschnitt des Windparks konnte die Baustelle im Oktober an den Anlagenhersteller übergeben werden. Der Fundamentbau hat bereits begonnen und die interne Kabeltrasse zur Anbindung ans Umspannwerk wurde ebenfalls schon verlegt. Als nächster Schritt erfolgt die Anlieferung der Anlagenkomponenten und die anschließende Errichtung der Windenergieanlagen. Die Inbetriebnahme der Anlagen erfolgt ab Mitte 2025 und ist bis Frühjahr 2026 geplant.
Gemeinden und Anwohner profitieren vom Windpark
Wir legen großen Wert darauf, die Gemeinden und Anwohner in der Umgebung des Windparks zu beteiligen. Dafür greift UKA im Windpark Vietlübbe auf verschiedene Maßnahmen zurück.
Gemäß dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) dürfen wir den angrenzenden Gemeinden im 2,5-Kilometer-Radius als Vorhabenträger eine freiwillige Zuwendung von bis zu 0,2 Cent pro vor Ort eingespeister Kilowattstunde anbieten. Tangiert die Kreisfläche mehrere Gemeindegebiete, wird der Betrag flächenanteilig verteilt. Diese Einnahmen unterliegen nicht dem kommunalen Finanzausgleich und können beispielsweise für neues Equipment der Freiwilligen Feuerwehr, die Modernisierung von Spielplätzen, die Unterstützung von gemeinnützigen Vereinen oder ein neues Gemeindezentrum genutzt werden.
Zusätzlich erhalten Gemeinden im Umkreis von fünf Kilometern eine jährliche Beteiligung, die auf dem Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz für Mecklenburg-Vorpommern basiert. Die Aufteilung hierfür erfolgt ebenfalls nach Flächenanteilen.
Für die Anwohnerinnen und Anwohner im Umkreis von 2,5 Kilometern um die Anlagen bietet UKA zudem über eine Laufzeit von 20 Jahren einen sogenannten Strompreisbonus an. Dadurch erhalten alle Zeichnungsberechtigten einen jährlichen Zuschuss zur Stromrechnung – ohne ihren Stromanbieter zu wechseln. Weitere Infos finden Anwohnerinnen und Anwohner auf der Projektwebsite Vietlübbe.
„Wir sind stolz, eine Beteiligungsform anbieten zu können, die auch wirklich alle zeichnungsberechtigten Anwohnerinnen und Anwohner in Anspruch nehmen können.“ – Projektleiter Jens Wellnitz
Das aktuell bestehende Bürger- und Gemeindenbeteiligungsgesetz für Mecklenburg-Vorpommern sieht eigentlich eine Beteiligung über eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung oder alternativ über ein sogenanntes Nachrangdarlehen vor. Die Umsetzung würde jedoch aufgrund beschränkter finanzieller Möglichkeiten zu einer Ungleichverteilung der Partizipationsmöglichkeiten führen.
„Uns ist es wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer finanziellen Situation die Möglichkeit erhalten, an der Energiewende vor Ort beteiligt zu werden. Die Energiewende kann nur dann erfolgreich gelingen, wenn Anwohner fair, ohne Verpflichtungen und möglichst einfach daran partizipieren können.“
Darum hat UKA im engen Austausch mit dem Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur und Arbeit MV einen Ausnahmeantrag gemäß § 1, Absatz (3) BüGembeteilG M-V erarbeitet, um die genannten Beteiligungen anbieten zu können.
Neues Habitat für Kraniche
Die Errichtung von Windenergieanlagen ist stets mit einem Eingriff in Natur und Landschaft verbunden. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen stellen daher sicher, dass die Funktionen des Naturhaushaltes erhalten bleiben und den Wert des Ökosystems in der Umgebung steigern.
Im Rahmen des Windparks Vietlübbe wird als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme bereits in einer nahegelegenen teilentwässerten Moorwiese ein Ersatzhabitat für Kraniche errichtet. Der vorhandene Binnengraben wird erweitert, um eine größere Flachwasserzone als potenziellen Brutplatz zu schaffen. Zusätzlich wird ein Pufferstreifen angelegt, in dem sich Schilf- bzw. Seggenriedbestand als Sichtschutz entwickeln soll. Diese Maßnahme wird gemeinsam mit der Flächenagentur MV umgesetzt.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Energiewende im Einklang mit Natur, Landschaft und den Interessen der Anwohner erfolgt. Unser Ziel ist es, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und gleichzeitig einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten.